Tag 3 / 23.07.21 Grado - Bodenaya / 29 km

Nach einer durchschnarchten Nacht klingelte 06:15 Uhr der Wecker. Puuuh, wir bröddelten vor uns hin, packten den Rucksack und schlürfen noch einen Kaffee und siehe da, wir waren schon wieder die letzten... Halb acht machten wir uns dann bei Nieselregen auf den Weg, es war zum Glück nicht kalt. Heute hatten wir 29 km eingeplant bis zu unserer Herberge plus die Überraschungskilometer. Uns war klar, dass es heute ernst wird, da wir 1100 Höhenmeter vor der Brust hatten. 310 müssten wir direkt noch vorm Frühstück bewältigen, da wir erst im nächsten Ort in einer Bar frühstücken wollten.

Die Strecke war wunderschön. Als wir dann endlich an der anvisierten Bar ankamen, war die geschlossen, also gab es erstmal Reste vom Vortag. Bis zum Frühstück dauerte es tatsächlich noch 13 km. In der Bar machten wir es uns gemütlich und ich versuchte noch meine feuchte Wäsche trocken zu kriegen. Nach der Bar kam der nächste größere Anstieg und danach kamen wir an einem Kieswerk vorbei. Kurz danach gab es einen Platz für Pilger, dort legten wir eine Wäschepause ein, damit ich nicht ewig als wandelnde Wäschespinne unterwegs sein müsste. Während die Wäsche am Zaun trocknete, saßen Gabi und ich bei Bogadillo und Bierchen und warteten.

Das Wort Zielgerade entwickelt sich zu unserem Lieblingswort, weil hier nix Zielgerade ist und wir tägliche mehrere davon haben. So auch heute. Angesagt waren 28,5 km im Reiseführer wie auf einer einschlägigen Pilgerhomepage, wo so ziemlich klar war, dass das wieder nicht passt. Ja gibt es denn sowas, zwischenzeitlich mussten wir eine Schnellstrasse überqueren dafür war extra die Leitplanke aufgeschnitten, sowas gibt's nur hier. In Salas legten wir noch eine Pause ein, bevor der steile Endanstieg folgen sollte. Der war aber gar nicht so steil sondern nur lang. Aber auch das haben wir gemeistert. Nach 35,5 km kamen wir dann endlich in der Herberge an und wurden sehr nett begrüßt, allerdings dürften wir nicht ungeduscht zum Essen und die wollten unbedingt unsere Wäsche waschen. Keiner wirklich keiner kommt mir an die Wäsche und schon gar nicht meine Socken, auch wenn sie noch so nett ist. Das Abendessen mit selbstgemachten Salat, Humus und Gemüsesuppe war sehr lecker. Bisl Fleisch hätte es schon sein können. 

Die Herberge ist sehr gemütlich und wir sind nur 5 Pilgerinnen und kennen uns auch schon vom Weg. Das Essen war sehr lecker und wir unterhielten uns noch ein bisschen. Wir haben das Glück in einem DZ zu übernachten. Gabi hat die Wäscheleine gespannt und ich den Rumtisch angerichtet. Mich beschäftigt allerdings immer noch, wieso es so einen großen Unterschied der Kilometer gibt, zwischen Reiseführer und Garmin Aufzeichnung... Wir werden das mal im Auge behalten.

Mit einem leckeren Rum und der entsprechenden Körperpflege lassen wir den Tag ausklingen. Heute können wir mit offenem Fenster und ohne Schnarcher schlafen. Herrlich. Bis morgen bleibt neugierig.









 

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